Ein Ausflug

in die Welt der Vulkaneifel

Vulkane in der Eifel

Der im wahrsten Sinne „erdbewegten“ Vergangenheit der Eifel kann man im Vulkanpark näher kommen, denn er hat für seine Gäste enorm viel zu bieten: in sechs musealen Erlebnis- und Infozentren sowie 17 Natur-, Kultur- und Industriedenkmälern können die Besucher die heiße und feurige Entstehungsgeschichte der Eifel direkt am Ort des Geschehens nachvollziehen.
Hier schufen gewaltige Vulkanausbrüche mit Feuer, glühender Lava und heißer Asche Deutschlands jüngste Vulkanlandschaft. Vor nur knapp 13.000 Jahren rasten die letzten Glutlawinen und Ascheströme des Laacher See-Vulkans durch die Täler, erstickten alles Leben und hinterließen eine karge Mondlandschaft, die sich in den folgenden Jahrtausenden zu einer neuen Landschaft wandelte. Noch heute zeugen zahlreiche Schlackenkegel, Maare, meterdicke Tuff- und Bimswände sowie erkaltete Lavaströme gut sichtbar von dieser heißen Phase der Erdgeschichte.
Durch die Kombination von In- und Outdoor-Angeboten bietet der Vulkanpark Erlebnis, Spaß und Information zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter.

Erlebniszentrum „Terra Vulcania“

Das Vulkanpark Infozentrum in Plaidt/Saffig lädt die Besucher zu einer Zeitreise in die Welt der Eifelvulkane ein. Hier kann man Vulkanismus sehen und hören, erleben und verstehen. Zwei Filme und Computeranimationen veranschaulichen zum einen die heiße, vulkanische Entstehungsgeschichte der Eifel und zum anderen die 7.000-jährige Geschichte des Gesteinsabbaus durch den Menschen.
Im Infozentrum erhält der Besucher Informationen und Vorschläge für eine erlebnisreiche Tour durch den Vulkanpark. Wissenschaftlich geschulte Vulkanparkführer sind bei Voranmeldung für die Einrichtungen und Vulkanparkprojekte buchbar.

In Mayen bietet das Erlebniszentrum „Terra Vulcania“, direkt neben dem Landschaftsdenkmal Mayener Grubenfeld gelegen, mit einer modernen Mitmachausstellung Einblick in die 7.000-jährige Bergbaugeschichte der Eifel. Hier erhält der Besucher eine außergewöhnliche und anschauliche „Lehrstunde“ über die Geschichte der Steingewinnung, Steinbearbeitung sowie über das harte und gefährliche Leben der Bergarbeiter und ihrer Familien in den unterschiedlichen Epochen.

 

Ein weiteres Highlight ist das Römerbergwerk Meurin, das größte römische Untertage- Tuffsteinabbaugebiet nördlich der Alpen. Die hier seit über 2.000 Jahren abgebaute, mehrere Meter mächtige Tuffschicht entstammt der gewaltigen Explosion des Laacher See-Vulkans. In einer imposanten Symbiose aus moderner Architektur und 2.000 Jahre altem Bergwerk entführen die Archäologen des Vulkanparks den Besucher in die Welt des mühevollen Steinabbaus zu römischer Zeit. Die 2015 eröffnete Antike Technikwelt im Außenbereich zeigt die vergangene Ära antiker und mittelalterlicher Techniken.

In Andernach am Rhein befindet sich mit dem höchsten Kaltwassergeysir der Welt ein beeindruckendes Zeugnis aktuellen vulkanischen Geschehens und ein Naturschauspiel, das man einmal hautnah erlebt haben sollte. Ungefähr alle 120 Minuten schießt eine gewaltige Wasserfontäne zischend aus der Erde und erreicht eine Höhe von bis zu 60 Metern. Anders als bei den bekannteren Heißwassergeysiren dient hier CO2 vulkanischen Ursprungs als Antrieb.
Im modernen Geysir-Zentrum in den Andernacher Rheinanlagen kann man alles über die Funktionsweise von Geysiren erfahren. Das Geysir-Zentrum bedient sich dabei völlig neuer multimedialer Vermittlungsebenen, weg vom statischen Museum, hin zu einer  Ausstellung, bei der „Anfassen“ und „Mitmachen“ nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht sind. Die Gäste fahren mit einem Aufzug „multimedial“ 4.000 Meter in die Tiefe und begleiten von hier ein CO2-Molekül auf seiner Reise vom Erdmittelpunkt bis zur Erdoberfläche. An interaktiven Informations- und Experimentierstationen wird hierbei Wissenschaft erlebbar gemacht.

Im Anschluss an den Besuch des Geysir-Zentrums wird die Reise zum Geysir mit dem Schiff fortgesetzt. Nach einer kurzweiligen Fahrt auf dem Rhein zum Naturschutzgebiet „Namedyer Werth“ bietet sich den Besuchern dort ein einmaliges Naturschauspiel: der Ausbruch des Geysirs. Erst gurgelt es, dann zischt und brodelt es und schlussendlich schießt der Kaltwassergeysir mit einer gewaltigen Fontäne in den Himmel.
Einen Vulkanausbruch erleben, ohne sich die Finger zu verbrennen, das Zittern der Erde spüren, jedoch ohne sich in Gefahr zu begeben? Der Lava-Dome in Mendig macht es möglich. In dieser interaktiven Ausstellung lässt sich der ruhende Vulkanismus der Eifel mit allen Sinnen erleben.

In direkter Nachbarschaft zum Lava-Dome befinden sich auf der „Mendiger Museumsinsel“ auch die Museumslay und die Lavakeller. Eine Treppe mit 150 Stufen führt hinab in die bekannten Mendiger Lavakeller, mitten hinein in einen erkalteten und ausgehöhlten Lavastrom, 30 Meter tief unter der Stadt Mendig. Ein durch einen Vulkanparkführer begleiteter Abstieg in diese Welt unter Tage stellt ein Erlebnis der besonderen Art dar. Von hier unten, wo erst hart geschuftet und später kühles Bier gelagert wurde, weiß der Vulkanparkführer einiges zu erzählen.

Das Deutsche Bimsmuseum in Kaltenengers am Rhein, eine stillgelegte Fabrik für Leichtbetonsteine, erzählt die 150-jährige Geschichte einer Industrie, die unser Leben und eine Region ab den 1860er Jahren mit der Erfindung der Schwemmsteine nachhaltig veränderte. Entstehung, Abbau und Nutzung des vulkanischen Bimses, die Entwicklung und Herstellung des modernen Bimssteins und die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Region werden dargestellt.

Neben den Erlebniseinrichtungen erlauben 17 Natur-, Kultur- und Industriedenkmäler draußen in der Natur einmalige Entdeckungsreisen in die Vergangenheit der Erde. Diese erschlossenen und frei zugänglichen Geotope, historischen Steinbrüche und Vulkankegel machen den Besuch des Vulkanparks zu einem abwechslungsreichen Erlebnis für Familien, Schulklassen, Gruppen und Wanderer.

Die ausgezeichneten „Traumpfade“ der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET) im Landkreis Mayen-Koblenz ergänzen die Angebote des Vulkanparks. Drei Routen, der „Vulkanpfad“ bei Ettringen, der „Pellenzer-Seepfad“ und die „Booser Doppelmaartour“ verlaufen im Vulkanpark. Der „Vulkanpark Radweg“ erlaubt eine familienfreundliche Entdeckungsreise durch den Vulkanpark per Fahrrad. Der ausgeschilderte Weg verläuft von Mayen bis nach Andernach und verbindet verschiedene Vulkanparkstationen.
Öffnungszeiten und Infos: www.vulkanpark.com

Bildnachweise: Eifelvulkane: Vulkanpark GmbH
Start und Teaserbild: Simon Schneider Vulkanpark