Wittlich

sehenswertes Zentrum zwischen Eifel und Mosel

So ganz genau legt man sich in Wittlich nicht fest: Gehört man noch zur Eifel
oder schon zur Mosel? Die Touristiker haben einen guten Kompromiss gefunden:
Unter „Moseleifel“ wird die Region vermarktet, die das romantische Gebiet
der Mittelmosel mit der urwüchsigen Landschaft der Eifel verbindet.

Wittlich mit rund 20.000 Bewohnern bildet das Zentrum der Moseleifel. Die Kreisstadt vereint die infrastrukturellen Vorzüge eines Oberzentrums mit den attraktiven Lebensbedingungen einer lebendigen Klein- und Einkaufsstadt.Der Marktplatz ist ein kunstgeschichtliches Kabinettstück mit den schönen Patrizier- und Bürgerhäusern aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert. Dort findet man das Alte Rathaus, einen imposanten, nach dem Stadtbrand von 1647 errichteten Renaissancebau, der 1922 um einen stilgleichen Seitenflügel verlängert wurde. Im Alten Rathaus befindet sich die städtische Galerie für moderne Kunst. Die alte Posthalterei wurde als stattliches Barockgebäude um 1725 errichtet und diente bis 1854 als Poststation der Thurn und Taxis´schen Postroute Koblenz - Trier, sowie später wechselnden Nutzungen.

Das „Türmchen“ ist der Rest der auf 1317 zurückgehenden Stadtbefestigung. Als Teil der ehemaligen Burgtoranlage diente der Bau als Wächterwohnung. Die katholische Pfarrkirche St. Markus wurde in den Jahren 1709-1723 von Hofbaumeister Ravensteyn als dreischiffige Hallenkirche in frühbarocker Form erbaut. Der Hochaltar stammt aus der Dominikanerkirche in Koblenz. Chorgestühl und Seitenaltäre sind reich verzierte Schnitzarbeiten des 18. Jahrhunderts.

Die Wittlicher Synagoge aus dem Jahr 1910 wurde 1976 zu einer neuen Kultur- und Tagungsstätte. Neben kulturellen Veranstaltungen und Wanderausstellungen ist in einem Nebengebäude der Synagoge die ständige Ausstellung „Jüdisches Leben in Wittlich“ zu sehen.

Ausgestattet mit einer großzügigen Fußgängerzone und vielen gemütlichen Gassen, ist Wittlich immer einen Besuch wert. Das neugestaltete Lieserufer hat sich zu einem beliebten Aufenthaltsort für Einheimische und Besucher entwickelt.

Am dritten Augustwochenende strömen die Gäste zu Zehntausenden in die Stadt. Warum? Die Säubrenner-Kirmes lockt. Der Ursprung der Kirmes beruht auf einer Sage:

„Wittlich umgeben von Stadtmauern wurde vom Feind belagert. Vergebens hatten die Belagerer versucht, die Stadt zu erobern. Da geschah es, dass der Torwächter in einem der vier Stadttore eines Abends in der Dunkelheit den Riegel zum Verschließen des Tores nicht finden konnte. In seiner Not nahm er eine Rübe und steckte sie in das Riegelloch. In der Nacht brach eine Sau aus ihrem Stall aus und streunte durch die Stadt. Sie kam an das Stadttor, fand die Rübe und fraß sie auf. Nun öffnete sich das Stadttor und der Feind drang in die Stadt ein und konnte plündern und brandschatzen.

Als er nach der Belagerung wieder abgezogen war, trieben die Wittlicher in ihrem Zorn sämtliche Säue auf dem Marktplatz zusammen und verbrannten sie bei lebendigem Leibe.“ Wie viele Säue so endeten, das vermerkt die Sage nicht. Vielleicht waren es auch nicht mehr als die, die heute zur Wittlicher Säubrennerkirmes gebraten und verspeist werden.

Wittlich ist seit 29 Jahren aber auch bekannt für das BUNGERT-Oktoberfest, bei dem in den letzten Jahren Besucherrekorde von über 60.000 Gästen erreicht wurden. Zahlreiche Aktionen wie der alljährliche Buchflohmarkt, der Frühlingsmarkt, der Flohmarkt der Einzelhändler, der Genussmarkt, der holländische Stoffmarkt und das französische Wochenende untermalen die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und sind prägend für das Stadtgeschehen.


MAARE-MOSEL-RADWEG

Der Maare-Mosel-Radweg zählt zu den bekanntesten
und schönsten Bahntrassen-Radwegen in Deutschland.
Auf der stillgelegten Bahnstrecke führt der
Radweg von Daun durch die Berge der Vulkaneifel,
über Viadukte durch das Wittlicher Land und die
Säubrennerstadt Wittlich und durch lange Tunnel bis
Bernkastel-Kues an die Mosel.

Im Norden die tiefblauen Maare, im Süden das grüne
Rebenmeer an der Mosel: So vielfältig wie das Landschaftsbild,
so abwechslungsreich ist auch die Streckenführung
des 58 Kilometer langen Maare-Mosel-
Radweges. Die ehemalige Bahntrasse, mit einer
maximalen Steigung von drei Prozent, eignet sich
besonders für Freizeitradler und Familien. Gepflegte
Rastplätze, unzählige Aussichtspunkte und die einheimische
Gastronomie laden zum Verweilen oder
Picknicken ein.


In touristischer Hinsicht bietet Wittlich vielfache Angebote. Hervorzuheben ist das gut ausgebaute Wander- und Radwegenetz. Besonders attraktiv sind eine Wanderung auf dem Lieserpfad, die Erkundung der Wittlicher Erlebnisroute des Eifelsteiges sowie eine Fahrradtour auf dem Maare-Mosel-Radweg oder dem Radweg Wittlicher Senke. Aufgrund der geographischen Lage ist Wittlich darüber hinaus ein interessanter Ausgangspunkt für Tagestouren. Gäste von außerhalb finden in Wittlich den perfekten Standort, um die Region zu erkunden und den verschiedensten Urlaubsinteressen gleichermaßen zu entsprechen. Ob Fluss- oder Mittelgebirgserlebnis, ob Städte- oder Kulturtourismus, von Wittlich aus können die unterschiedlichsten Wunschziele in kürzester Entfernung erreicht werden.

So verläuft die dritte Etappe des Lieserpfads von Manderscheid nach Wittlich. Sie ist rund 24 Kilometer lang und anspruchsvoll. Das Höhenprofil zeigt, dass der Wanderer rund 900 Höhenmeter zu überwinden hat. Ob der Weg allerdings schon „alpinen“ Charakter besitzt, wie manche Reiseführer meinen, scheint doch etwas übertrieben. Es geht zwar bergauf und bergab entlang der Lieser, aber wer normale Kondition besitzt und entsprechende Wanderschuhe, kann die Etappe gut bewältigen. Sehenswerte Highlights unterwegs nach Wittlich sind unter anderem die Weifelsjunkhütte mit grandiosem Ausblick und die Schladter Schweiz.

Der vierte und letzte Etappentag startet in der historischen Innenstadt Wittlichs und führt den Wanderer quer durch die Wittlicher Senke. Vorbei an trutzigen Sandsteinfelsen, der alten römischen Villa und entlang an Wald,- Feld und Wiesenwegen schlängeln sich die Lieser und der Wanderpfad bis zur Mosel. Ab dem Wein- und Zielort Lieser kann man über den Moselsteig bis nach Koblenz oder Trier weiterwandern.

Wittlich kann man inzwischen auch virtuell erkunden: Entweder durch die kostenfreie App „Lauschtour“ auf dem Smartphone oder über einen QR-Code, den man an diversen Stellen in der Stadt, z.B. an der Eingangstür des Alten Rathauses oder am „Türmchen“ findet. Regulärer Start ist am Marktplatz, ein Einstieg ist aber auch an allen anderen Punkten möglich.

Auf dem Marktplatz werden nicht nur die markanten Gebäude erläutert, man erfährt auch einiges über die Säubrennerkirmes und viele Traditionen Wittlichs. Weitere Stationen sind das Alte Rathaus, Pariser Platz, St. Markus-Kirche, Karrstraße, Schloßplatz, Türmchen, Friedhof Burgstraße, Kultur- und Tagungsstätte Synagoge. Die letzte Station bildet das Weingut Losen-Bockstanz - dort wird über den Wittlicher Weinbau berichtet. Auf der Tour sind überall Standorte zu finden, an denen man etwas über Häuser, Denkmäler, Skulpturen und die Geschichte der Stadt Wittlich erfahren kann.
Einen gesonderten Punkt stellt die Römische Villa dar. Die Führung durch die Altstadt beträgt 1,6 Kilometer und dauert zirka eine Stunde.

 

Ob auf eigene Faust erkundet oder virtuell geführt: Wittlich und Umgebung sind sehenswert und bieten Erlebnisse für mehr als nur einen Besuch.

Infos: wittlich.demoseleifel.de / der-lieserpfad.de